Die Auswahl erfolgte hinsichtlich größtmöglicher kulturbetrieblicher Diversität: Die TeilnehmerInnen kommen aus der städtischen Kulturverwaltung ebenso wie aus Vereinen der freien Szene, aus den Kulturhauptstadt-Bewerber-Büros, dem Theaterbereich, dem Musikschulwesen, kirchlichen Zusammenhängen oder aus der Kunstszene. Sie sind zwischen 23 und 60 Jahren alt und stammen sowohl aus Ballungsräumen wie aus ländlichen Regionen. Auffällig für die Veranstalter*Innen war auch die vielfältige geografische Herkunft bei den Anmeldungen. Neben Oberösterreicher*Innen haben sich auch Personen aus Salzburg, Niederösterreich, Wien, Steiermark und sogar Vorarlberg beworben.
Das erste gemeinsame Wochenende (17. und 18 Jänner 2020) verbrachten die Teilnehmer*Innen an der Kunstuniversität Linz. Gemeinsam mit Klemens Pilsl, Thomas Diesenreiter (KUPF OÖ) und Verena Teissl (Professorin für Kulturwissenschaft und Kulturmanagement an der FH Kufstein Tirol) wurden einführend verschiedene Kulturbegriffe besprochen und die gesellschaftlichen Möglichkeiten und Verantwortungen von Kulturarbeit diskutiert.
In den folgenden Monaten werden sich die Kulturschaffenden in verschiedenen oberösterreichischen Kulturstätten treffen und Themen wie Projektmanagement, Kulturfinanzierung, Marketing, Vermittlung und weitere bearbeiten.
Im Laufe der überaus gut besuchten Info-Veranstaltung im Wissensturm Linz zum Lehrgang Kunst- & Kulturmanagement sind einige Fragen aufgetaucht, die auf der Website bislang noch nicht beantwortet wurden. Projektleiterin Verena Humer (stv. GF KUPF OÖ) hat die Infoveranstaltung besucht und die beiden Lehrgangsleiter*innen interviewt. Für alle, die nicht dabei sein konnten, sind hier die wichtigsten Daten & Fakten von Marlies Auer (BFI OÖ) und Klemens Pilsl (KUPF OÖ).
Bis 30.11.2019 kann man sich noch unverbindlich anmelden. Es werden insgesamt 20 Personen ausgewählt, die den Lehrgang besuchen können. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass man 2-4 Sätze über den eigenen kulturellen Werdegang schreibt und zusammenfasst, was man sich vom Lehrgang erhofft bzw. mit welches Ziel man verfolgt.
Die Lehrgangsleiter*innen Klemens Pilsl und Marlies Auer
Verena
Humer: Worin unterscheidet sich der angebotene Lehrgang eigentlich
von einem akademischen Lehrgang?
Marlies
Auer: Die Unterschiede betreffen die Zugangsbarrieren, den Ablauf
und eventuell auch den Umfang der Ausbildung. Während akademische
Lehrgänge natürlich akademische Voraussetzungen haben (sie werden
oft als Post-Graduate-Lehrgänge für Universitätsabsolvent*innen
angeboten) und meist viel Geld kosten, ist unser Lehrgang deutlich
niederschwelliger – man braucht dafür weder einen akademischen
Titel noch muss man hohe Studienbeiträge zahlen.
Klemens
Pilsl: Akademische Lehrgänge sind in der Regel auf mehrere
Semester angelegt, unser Lehrgang ist auf 8 Monate komprimiert. Wobei
die zweijährigen, akademischen Lehrgänge – je nach Angebot –
oft nur bedingt mehr an Content als unser Lehrgang anbieten. Aber das
kommt stark auf den jeweiligen Anbieter an.
Der
Lehrgang deckt in kurzer Zeit sehr viele Inhalte ab. Wie tief kann
man da in die jeweilige Materie überhaupt eintauchen?
Marlies Auer: Das ist tatsächlich eine sehr wichtige Frage. Unser Lehrgang dauert 120 Stunden, in diesem Zeitraum müssen wir viele Lehrinhalte bearbeiten. Das impliziert, dass wir die jeweiligen Modulthemen für die Teilnehmer*innen „eröffnen“, aber nicht abschließend und endgültig vermitteln wollen. Ein Tag „Projektmanagement“-Workshop in unserem Lehrgang ersetzt natürlich keine komplette Projektmanagement-Ausbildung. Aber ein gut vermittelter Projektmanagement-Workshop führt sehr wohl gut in die Thematik ein und eröffnet den Teilnehmer*innen gewisse Horizonte. Er befähigt sie auch, ihre Projektvorhaben neu zu überdenken und vielleicht besser zu strukturieren. Der oft unbeachtete, aber sehr zentrale Mehrwert solcher Lehrgänge ist auch die Vernetzung mit anderen Teilnehmer*innen und mit den Referent*innen. Wer sich für ein Thema besonders interessiert, kann sich mit Hilfe eines derartigen Netzwerks gut weiter informieren und -bilden.
Klemens
Pilsl: Ich habe den Lehrgang mit meinen Kolleg*innen so
programmiert, dass er letztendlich auch für mich selbst interessant
ist, obwohl ich bei allen Themen meine Erfahrungen und Skills habe:
Ich erwarte für mich persönlich von jedem Tag im Lehrgang zumindest
eine sinnstiftende Auffrischung meiner Kenntnisse, idealerweise aber
sogar eine frische, neue Perspektive auf vertraute Themenstellungen.
Auch ich selbst möchte ja von diesem Lehrgang etwas lernen. Wir
wissen von den bisherigen Absolvent*innen, dass sie nach dem Lehrgang
zum Teil sehr schnell einen guten Job im Kunst- & Kulturbereich
gefunden haben und auch noch Jahre später von dem Netzwerk, das
während des Lehrgangs aufgebaut wird, profitieren. Es bringt uns
auch privat weiter, wenn wir sehen wie andere arbeiten, welche
Herangehensweisen und Ideen es überhaupt gibt.
Muss
man Hausübungen machen und lange für eine Prüfung lernen? Werden
Unterlagen zur Verfügung gestellt?
Klemens
Pilsl: Hausübungen
sind nicht vorgesehen – wir bieten aber den Referent*innen
an,
dass sie Unterlagen vorab zur Lektüre an die Teilnehmer*innen
senden, wenn dies erforderlich scheint. Üblicherweise stehen viele
Referent*innen
auch nach dem Workshop noch bereit, um Feedback für produzierte
Texte, Konzepte oder Ideen anzubieten. Manche
Absolventen erzählen, dass sie auch jetzt – 3 Jahre nach dem
ersten Lehrgang noch in einem produktiven Austausch mit den
Referent*innen stehen. Eine Prüfung im klassischen Sinn gibt es
nicht. Als Abschluss wünschen wir uns einen konkreten Projektplan,
der im Rahmen eines Jury-Planspiels evaluiert und gefeedbackt wird.
So wie der gesamte Lehrgang ist auch das Abschlussmodul sehr
praktisch angelegt. Die Unterlagen für den Lehrgang liegen auf einer
Cloud, auf die man immer wieder zugreifen kann. Es ist aber nicht so
wie auf einer FH, bei der es im Vorfeld ein fixes Manuskript mit
allen Inhalten, Zeitplänen usw. gibt. Bei unserem Lehrgang erwarten
wir schon auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und
Selbstorganisation.
Welches
Zeugnis erhält man nach Abschluss des Lehrgangs?
Marlies Auer: Bei positivem Abschluss des Lehrgangs, das heißt bei einer Anwesenheit von mindestens 75% und positiver Absolvierung des Prüfungsmoduls, erhalten alle Teilnehmer*innen ein Teilnahmezertifikat für den Lehrgang Kunst- und Kulturmanagement, ausgestellt durch BFI OÖ und KUPF OÖ. Dieses Zertifikat wird sehr aussagekräftig sein und alle Inhalte & Referent*innen des Lehrgangs, sowie natürlich Unterrichtseinheiten und Zeiten beinhalten.
Klemens
Pilsl: Das BFI ist ein erfahrener, bei Arbeitgeber*innen gut
anerkannter und etablierter Betrieb der Erwachsenenbildung. Es ist
befugt, nach bestimmten Qualitätsstandards erfolgte Ausbildungen mit
eigenem Zertifikat zu bestätigen. Ich bin sehr froh, dass wir diese
Möglichkeit der Zertifizierung auch unseren Teilnehmer*innen
anbieten können. Unser Lehrgang ist dadurch der einzige in
Oberösterreich, der mit einem anerkannten Zertifikat abgeschlossen
werden kann. Das wissen Arbeitgeber*innen im institutionellen wie im
freien Kulturbereich sehr zu schätzen.
Ist
man dann nach Abschluss also ein*e ganz „offizielle*r“
Kulturmanager*in?
Marlies Auer: Der Beruf „Kulturmanager*in“ ist kein geschützter Beruf, für den man eine Berufsberechtigung benötigt. So etwas gibt es für Berufe wie „Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*in“ oder „Bilanzbuchhalter*in“, nicht aber im Bereich von Kunst- und Kulturmanagement. Daher kann mit der Absolvierung des Lehrgangs keine formale Berufsberechtigung einhergehen – eine solche gibt es schlicht nicht. Ziel des Lehrgangs ist es, für die Praxis der Kulturarbeit gut gerüstet zu sein.
Nicht
jede*r Teilnehmer*in wird an jedem Termin teilnehmen können – wie
oft darf man denn beim Lehrgang eigentlich fehlen?
Marlies
Auer: Um ein Zertifikat und damit auch die Förderung durch das
Bildungskonto des Landes OÖ zu erhalten, müssen die
Teilnehmer*innen mindestens 75% der Unterrichtseinheiten besuchen.
Der Lehrgang ist so angelegt, dass die Module Freitags um 13 Uhr
beginnen und Samstag um 18 Uhr enden. Zu den Kosten und
Fördermöglichkeiten haben wir unter dem Punkt „Kosten“
alle Infos bereit gestellt.
Aufgrund des anhaltenden Interesses und der regen Nachfrage werden KUPF OÖ und BFI OÖ Anfang 2020 erneut den Lehrgang Kunst- & Kulturmanagement anbieten.
Zum Fahrplan: Die Anmeldefrist hat bereits gestartet – bis zum 30.11., 23:59 Uhr kann man sich ausschließlich via Website über das Anmeldeformular anmelden. Spätestens Mitte Dezember erhalten die angemeldeten Personen eine fixe Auskunft über Zustandekommen und Teilnahme beim Lehrgang.
Fragen zu Inhalten und Referent*innen werden gerne von der KUPF OÖ beantwortet, Fragen zu Kosten und individuellen Fördermöglichkeiten vom BFI OÖ.
Am Dienstag, 5.11.2019 findet ein öffentlicher Infoabend im Linzer Wissensturm statt. Dort werden erstmals die Referent*innen und Inhalte des kommenden Lehrgangs präsentiert und in Folge auch online veröffentlicht. Beim Infoabend stellen sich die Lehrgangsleiter*innen Klemens Pilsl (KUPF OÖ) und Marlies Auer (BFI OÖ) persönlich vor und beantworten alle Fragen.
Acht produktive Wochenenden liegen hinter den Teilnehmenden der zweiten Auflage unseres Lehrgangs. Von Kulturtheorie über Projektmanagement und Finanzierung bis zu Kulturvermittlung reichten die Themen und verschiedene Veranstaltungsorte ergänzten das breite Spektrum der Module. Aber auch die Lehrgangsgruppe brachte Erfahrungen und Wissen aus vielen unterschiedlichen Bereichen ein und so konnte sich die Freie Szene mit KünstlerInnen vernetzen aber auch direkt den Einblick in größere Institutionen und öffentliche Einrichtungen bekommen.
Kulturvermittlung im KV Schlot
Ideen, Ideen, Ideen
Gruppenfoto im Garten von KV Schlot
Den Abschluss des breit gefächerten
Spektrums bildete eine Exkursion in das Museum Arbeitswelt in Steyr und ein
Praxisplanspiel. Somit konnten die Inputs der Vortragenden auch in der
Umsetzung erlebt werden. Das Juryplanspiel bot die Möglichkeit die Erfahrungen
der letzten Monate in einen Projektantrag zu vereinen und abschließend im
Rahmen einer moderierten öffentlichen Jurysitzung Feedback dazu zu geben.
Jurysitzung
Jurysitzung
Feedbackrunde
Museum Arbeitswelt Steyr
Äußert positives Feedback gab es außerdem für den gesamten Lehrgang und die Vortragenden. Vor allem das gemeinsame Erarbeiten der Themen und die praxisnahe Herangehensweise wurden von den TeilnehmerInnen hervorgehoben.
Die Bilanz des Lehrgangs sind nicht nur zwei Babies, sondern auch gemeinsame Veranstaltungsideen und viele Kontakte aber auch neue Freundschaften. Die Lehrgangsleitung und das BFI können diese Eindrücke und Rückmeldungen nur unterstreichen und sind ebenfalls überaus zufrieden mit der erfolgreichen zweiten Ausgabe des Kunst- und Kulturmanagementlehrgangs!
Ende November startete der
Kunst- und Kulturmanagement Lehrgang, von KUPF und BFI veranstaltet, in die
zweite Runde. 21 TeilnehmerInnen aus Oberösterreich, Salzburg und Tirol werden
in acht Modulen die Grundzüge der Kulturarbeit kennen lernen und an
verschiedenen Kulturstätten in Oberösterreich praktische Erfahrungen sammeln.
Wir freuen uns auf spannende Erkenntnisse, angeregte Diskussionen und den informellen Teil beim Abendessen nach den Modulen und wünschen allen Teilnehmenden eine gute Zeit!
Willkommen beim Kunst- und Kulturmanagementlehrgang 2018/19
Der Timer tickt. Wer an der nächsten Ausgabe des Kunst- & Kulturmanagementlehrgangs teilnehmen möchte, kann sich noch bis Sonntag, den 14. Oktober, 23:59 anmelden.
Beim Infoabend wurden erstmals alle Inhalte und Lehrende der heurigen Lehrgangsausgabe im Detail vorgestellt. Die Anwesenden konnten Fragen zu Organisatorischem wie Ablauf, Kosten und dem Anmeldeprozedere sowie zu den Inhalten stellen. Mit Renée Chvatal war auch eine der TeilnehmerInnen des ersten Lehrgangs vor Ort und hat ihre persönlichen Erfahrungen des ersten Lehrgangs vorgestellt.
Die Anmeldung ist noch bis Sonntag, den 14. Oktober, 23:59 möglich.
Am Donnerstag, 4. Oktober 2018, findet eine Infoveranstaltung zum Lehrgang statt. VertreterInnen von KUPF und BFI werden den Lehrgang vorstellen, die Inhalte und ReferentInnen präsentieren und Fragen beantworten. „Infoveranstaltung 2018“ weiterlesen
Anmeldungen für den Lehrgang sind ab 17. September 2018 möglich, die Anmeldefrist endet am 14. Oktober 2018 um 23:59 Uhr. „Anmeldeformular 2018/19“ weiterlesen
Ende 2018 startet erneut ein Lehrgang Kunst- & Kulturmanagement. Für alle InteressentInnen, die eine Teilnehme überlegen, sind natürlich die Erfahrungen aus dem ersten Lehrgang interessant. Wir haben für die kommende KUPFzeitung (erscheint Ende September 2018) vier ProtagonistInnen des letzten Jahres um kurze Statements gebeten: Was hat Euch der Lehrgang gebracht? Wie habt ihr den Lehrgang erlebt? „Wie habt ihr den Lehrgang erlebt?“ weiterlesen